wer_ist_wer@oxkonferenz

Name, Ort/Land: Stefan Winkler, Darmstadt/Germany
E-Mail: stef.winkler gmx.de  ('@' entfernt -- Spam-Vermeidung!)
Zur Person:  
Links: Open Archives Initiative
Scholarly Publishing and Academic Ressources Coalition
Budapest Open Access Initiative
Vortrag : Open Archives, Open-Access E-Journals und Preprint Server 
Sind kostenlose Digitale Bibliotheken ein Ausweg aus der Zeitschriftenkrise?
Datum/Zeit/Dauer/Raum: 2. Nov. / 15:00 / 2 Std. / Raum MA004
Abstract: Die Self-Archiving und Open-Access Community hat den grossen Wissenschaftsverlagen (Elsevier, Springer, Kluwer, etc.) den Kampf erklärt: Nach jahrelangen enormen Preissteigerungen bei wissenschaftlichen Zeitschriften - teilweise im zweistelligen Bereich jährlich, stagnierenden Bibliotheksetats und zunehmender Aufgabenfülle der Bibliotheken kam es zu schweren Einschnitten bei der Beschaffung von Monografien sowie massiven Abbestellungen von Zeitschriftenabos. Wissenschaftliche Bibliotheken und Fachgesellschaften wehren sich nun und
  • bilden Bibliothekskonsortien, die den Verlagen mit größer Verhandlungsmacht gegenübertreten und so deutliche bessere Preise und Abnahmekonditionen aushandeln
  • organisieren Self-Archiving Projekte (Preprint Server, Open Archives Initiative, Budapest Open Access Initiative)
  • finden Neugründungen von qualitativ hochstehenden Open-Access Zeitschriftentiteln statt, die den hochpreisigen etablierten Titeln Konkurrenz machen (Scholarly Publishing and Academic Ressources Coalition)
  • wird dazu aufgerufen nur noch die Zeitschriften zu abonnieren, herauszugeben, zu reviewen oder für sie zu schreiben, wenn diese spätestens nach 6 Monaten die Inhalte weltweit frei zugänglich machen (Public Library of Science)
  • werden ganze editorial boards dazu animiert, mit den Verlagen von überteuerten Zeitschriften in Verhandlungen zu treten, mit dem Ziel, die Abo-Preise zu senken. Wo sich die Verlage darauf nicht einlassen treten diese editorial boards auch schon mal geschlossen zurück und gründen eigene non-profit oder low-cost Zeitschriften gleicher Qualität. Das Renomme, die Leserschaft und das Autoreninteresse nehmen sie dabei mit.
In dem Vortrag werden aktuelle technisch-ökonomisch-soziale Hintergründe der sogenannten Zeitschriftenkrise beschrieben, der Markt für wissenschaftliche Publikationen (Verlage, Bibliotheken, Zeitschriftenagenturen, Fachinformationseinrichtungen, etc.) analysiert sowie die wichtigsten Initiativen der Self-Archiving oder Open-Access Community vorgestellt. Letztere werden aus marxistischer Sicht kritisch unter die Lupe genommen und in Bezug zu Ansätzen der Freien Software Bewegung, Open Source und Open Content Lizenzmodellen gesetzt.

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